Jeden Morgen aufstehen, erst um 7:40, denn Schulbeginn ist erst um 8:30. Góðdan daginn!
Ich esse Skyr zum Frühstück,
Dann, warm wie für den letzten deutschen Winter eingepackt gehts aus der Tür.
Isländische Türen muss ich auch erst jedes Mal neu verstehen.
Zur Schule lauf ich 7 Minuten, die Straße hoch und dann nach links. In den letzten Tagen wurde ich ehr den Weg langgeweht! Mit Blick auf den Fjord.
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Ich Sitz mitten da wo's lila ist |
Am Eingang der Schule zieht man Schuhe und Jacke aus. Alle die mich kennen, können sich sicher denken, wie glücklich mich das macht!
Wenn ich dann in der Schule sitze verstehe ich nichts und frage mich wo meine genialen Vokabeljonglage vom Vortag geblieben ist.
Mathe ist auch auf Isländisch doof. Und schwerer zu verstehen. Wer auch immer als Begründung für sein Lieblingsfach Mathe die Begründung "Das ist auf jeder Sprache gleich!" bringt: Nein.
Wer dann immer noch Gegenargumente bringt:
Hab n dem Test ne 5,2 gehabt (von 10... und war damit besser als viele in der Klasse)
Dann irgendwo zwischen der erste und zweiten Stunde fängt mein Hirn wieder an Isländische Wörter zu verstehen und ich fühl mich gar nicht mehr so doof. Ich verstehe oft schon den Sinn des gesprochenen, Antworten ist dann ne ganz andere Sache, aber ein paar Gedanken kann ich auch schon
in Worte packen!
Übrigens das Vorurteil an fehlendem Obst und Gemüse in Island kann ich nicht bestätigen. So um 10 gibts hier immer Frühstück, die meisten essen Cornflakes, ich türme mir lieber Melone, Orange, Kiwi und Apfel auf den Teller.
In Dänisch und Isländisch lerne ich selbständig Isländisch. Entweder mit meinem Buch oder mit Kinderbüchern aus der Bibliothek. Habe Gestern mein erstes isländisches Buch beendet!
Mittag gibt's auch von der Schule, kostenlos und selbstgekocht.
Besondere Fächer hab ich auch noch: Schwimmen, Informatik, Fotografie, Metallarbeit und ein Fach, in dem uns frei steht, was wir machen, wir aber etwas machen müssen. Morgen fang ich an in den beiden Stunden einen Lopapeysa zu stricken. Bezahlt wird die Wolle dann von der Schule,
Schule hier ist warm, Lehrer machen scherze mit Schülern, Schüler machen Quatsch mit Lehern und werden aus- und angelacht als ausgeschimpft. Man kaut Kaugummi und hört Musik. Und man ist selbst für sich verantwortlich. Hausaufgaben gibt es nicht. Jedenfalls nicht direkt. Man muss bestimmte Aufgaben bis zu einem Termin erledigen. Ob du Zuhause oder in der Schule arbeitest ist deine Entscheidung.
Zurück geht's dann mit dem Kleinen, den Berg runter, nach links und bis zur Haustür.
Lily